Zur Erinnerung:

Heilfasten ist nicht das gleiche
wie
“Fasten für Gesunde”.

Kurzgeschichte des Heilfastens

Anfang des Jahrhunderts ließen nur zwei deutsche Ärzte fasten (Möller, Dresden, und Riedlin, Freiburg). Otto Buchinger war Patient bei beiden; seine Heilung und sein Buch „Heilfasten” (1936) machten die Fastentherapie in Deutschland bekannt.

Seither waren viele Ärzte seine Schüler. In USA waren es Tanner, der sein 42-Tage-Fasten wissenschaftlich belegte (1880), und der praktische Arzt Dewey, der die therapeutischen Wirkungen des Fastens nachweisen konnte (1885).

Seit 1937 beginnt therapeutisches Fasten, eine anerkannte Methode der klassischen Naturheilverfahren (Prof.Grote, Prof.Brauchle, Dresden) zu werden und ab 1955 zum Lehrstoff der Facharztausbildung „Physiotherapie” zu gehören ( Prof. Krauß, Univ. Berlin).

Seit 1975 wird für die ärztliche Zusatzausbildung „Naturheilverfahren” Fasten als Teil der Ernährungstherapie gelehrt und in Selbsterfahrungswochen angeboten. 

 

Heilfasten in der Klinik

Mit „Heil”fasten sind zwei Bedeutungen beschrieben: das Heilen von Krankheiten und der Gewinn von seelisch-geistigem Heil. Beides braucht besondere Bedingungen: ein Haus in schöner Umgebung, Ruhe und Führung durch ausgebildetes Personal.

In Deutschland gibt es sechs „Fastenkliniken” mit je 80 bis 120 Betten, die sich auf Heilfasten spezialisiert haben. Sie werden meist von Internisten geleitet. Der „Fastenarzt” ist eine Zusatzqualifikation, die durch Mitarbeit von mindestens ein bis zwei Jahren in einer Fastenklinik erworben wird. Das Gleiche gilt für die „Fastenschwester”. Es ist günstig, wenn alle Mitarbeiter/innen der Klinik persönliche Fastenerfahrung haben - auch die Physiotherapeuten und die Verwaltungs- Angestellten.

Weltweit bekannt sind die Buchinger-Kliniken in Pyrmont und Überlingen. Zumeist Privatpatienten sind dort stationär für 3 bis 4 Wochen untergebracht, manche schon zum zwanzigsten Mal. Die Fastenzeit überwiegt ( 14 bis 21 Tage), die Kostaufbauzeit ist meist kurz.

 

Therapeutisches Fasten in der Reha-Klinik / Sozialmedizin

Die ernährungsabhängigen Krankheiten (Fachbegriff: Metabolisches Syndrom) wurden ab 1960 in Mitteleuropa zum Finanzproblem der Sozial- und Rentenversicherungen: sie kosten dem Steuerzahler inzwischen über 80 Milliarden Euro/Jahr.

Die Frage ist also: wie können die enormen Kosten für frühzeitige Pflege und Rente vermieden werden?

Die Rehabilitation von Kranken des Metabolischen Syndroms bei Arbeitern und Bauern gelang am effektivsten durch die Kombination von Fasten, Bewegung, Ernährungskorrektur und Gesundheitsbildung in einer dem Bildungsstand angepaßten Form.

Der Verzicht auf Nahrung und Genußmittel - nichts essen, nicht rauchen, kein Bohnenkaffee, kein Eis, keine Schokolade, kein Bier oder Wein - durchbricht eingefahrene Gewohnheiten.

Die Herausforderung: wie gelingt es, die eigene Bereitschaft zu wecken, etwas radikal und nachchaltig zu ändern?

Eine Fastenzeit von 14 bis 28 Tagen bewirkte sowohl den raschen Abbau aller Risikofaktoren als auch die innere Bereitschaft zum sinnvollen Verzicht auch in der Nachfastenzeit und Zuhause. So gelingt es, konsequente Ernährungstherapie zu realisieren. Bedingungen: Kurdauer von 4 bis 6 Wochen, Erwachsenenpädagogik: Vorträge von Ärzten und Fachpersonal, Gruppengespräche, Lehrküche und psychotherapeutische Begleitung. Vorzügliche Langzeitergebnisse ließen sich in einer kontrollierten Studie auch nach zwei Jahren nachweisen ( Reha-Studie Baden 1983 ).

Heute finden sich alle sozialen Schichten in einer guten Fastenklinik, die dem Standard einer modernen Rehabilitationsklinik entspricht. (z.B. Kurpark-Klinik, Ãœberlingen)

Weitere Informationen zum Thema Heilfasten finden Sie auf www.fasten-ernaehrung.de

 

Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. (ÄGHE)

Sie ist eine Interessengemeinschaft von Fastenärzten/innen und wurde im Mai 1986 in Ãœberlingen am Bodensee gegründet. Man trifft sich zweimal im Jahr zu einer Fortbildungstagung und gestaltet alle zwei Jahre einen Stoffwechseltag für die ärztliche Öffentlichkeit in Ãœberlingen.

Mehr Informationen unter www.aerztegesellschaftheilfasten.de.

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